Finale

Das Wandern in Norwegen ist für 2019 vorüber. Die letzten zwei Tage waren wie die beiden ersten Tage eine Vergangenheitsbewältigung aus meiner Norge pa langs Tour von 2017, nicht nur dass ich auf der Etappe von Grunnetjøernsbu nach Granbustoyl in einen Bach fiel, nein ca. 5km vor Hütte war noch ein Seeüberlauf der nicht zu queren war. Ich musste einen Felsriegel umgehen um dann den Bach etwas weiter unten bei ruhigen Wasser Hüfttief queren. Gestern präsentierte sich diese kleine Schlucht harmlos.

Der Wasserstand direkt beim Abfluss (mittleres Bild) war vor zwei Jahren bestimmt 40-50cm höher. Bein einer Fläche des Sees von rund 5 Hektar sind es dann gewaltige Wassermassen die in diesen Bach münden.

Der Unterlauf sah gestern ebenso harmlos aus:

All die Steine in der Bachmitte waren damals nicht sichtbar. Leider habe ich auch hier keine Fotos von damals. Ich muss 2017 wohl einen der schlimmsten Tage was das Wasser betrifft erwischt haben. Ich habe seither mit vielen Leuten gesprochen die denselben Weg gegangen sind und keiner hat je etwas von Schwierigkeiten beim Queren von Bächen erwähnt.

Immerhin konnte ich den Ausgangspunkt der Erkundungstour, die Granbustoyl-Hütte gut erreichen.

Ca. 4km von der Hütte entfernt gibt es einen Parkplatz.

So ist das Abenteuer von 2017 in der Austheiene-Region zu einem guten Ende gekommen. Es liess mir einfach keine Ruhe bis ich die kritischen Stellen von damals bei niedrigem Wasserstand gesehen hatte!!

Wandern als Genuss

Die letzten 5 Tage war ich der Region Setesdalheiene am wandern. Wunderbare Pfade und schöne Hütten. Ich startete an einem Parkplatz und besuchte die folgenden Hütten:

Svartenut, ca. 20 Betten, recht voll

Bossbu: neu, sehr schön 20 Betten, voll

Kringlevatn, war alleine

Taumavatn: recht neu, schöne Hütte, 5 Gäste

Taumavatn und Bossbu liegen recht nahe an Parkplätzen. Dort ist dann eine andere Klientel als in den „reinen“ Wanderhüttenn. Die Leute kommen mit Rucksäcken, vollgestopft mit Lebensmitteln und dann wird gekocht..,,mit allem drum und dran.

Noch was zum Wandertempo in Norwegen. Das mag für Schweizer als wenig klingen, wenn ich sage dass man hier mit drei Kilometern pro Stunde schon gut drauf ist. Also nicht wie in der Schweiz 4.8km pro Stunde. Das stimmt auch, wenn ich meine Trainingsstrecke vergleiche: 20km in etwas mehr als vier Stunden. Aber: wenn ich dann mit 25kg am Rücken die gleiche Strecke laufe geht die Wanderzeit

gegen fünf Stunden. Der DNT, der norwegische Wanderverein sieht auf seinen Karten und Übersichten 2.5 – 3km vor. Wieso? Erstens das Gewicht, die meisten sind mit recht schweren Rucksäcken unterwegs. Zweitens die Pfade. Die sind oft sehr schwierig. Hier ein Beispiel: solche kleinen Steigungen, oft nur wenige Meter gibt es an einem Tag oft unzählige. Die Kosten Kraft und verlangsamen.

Drittens die Markierungen. Man muss sehr aufmerksam sein und immer nach den roten Markierungen Ausschau halten. Oft ist der vermeintliche Pfad ein Tierdurchgang. Eigentlich sollte man immer von der einen zur nächsten Markierung sehen…..vor allem in sumpfigen Gegenden kann man oft keinen Pfad erkennen und man muss lange suchen. Auch dies ein Grund für das tiefe Tempo. Heute war es gut: Trotz Regen und einem langen aber eher flachen Aufstieg schaffte ich 14km in 4h30

Ich bin also 5 Tage nordöstlich von Stavanger gelaufen. Ein wunderbare Gegend. Mit wenigen Ausnahmen wunderbare Pfade, wenig Sumpf und in den 5 Tagen nur ein steiler Berg. Die restlichen Steigungen eher flach.

Hier einige Eindrücke;

Ich fuhr am ersten Tag zu einem Parkplatz der leider voll war. Ich hatte aber Glück und nach wenigen Minuten für einer weg. Es war eben Freitagmittag und da gehen viele für ein Weekend in die Berge, 15 angenehme Kilometer bis zur Svartenut-Hütte bei idealem Wanderwetter. Der zweite Tag zur Bossbuhütte war kurz, nur 10km.

Hier ein Eindruck der beiden Hütten:

Der dritte Tag war streng. 21km zur Kringlevatnhütte. Zwei Aufstiege, wovon der zweite beim Aufstieg und Abstieg extrem steil. Dann die letzten 2.8km ein kleines Tal hoch mit extremen Wegbedingungen. Sumpf, felsig, verwinkelt. War dort schon recht müde und brauchte für die 2.8kn beinahe eineinhalb Stunden! Dafür war ich dann in der Hütte alleine. Dann ging es wieder zurück Richtung Parkplatz. Leider heute extremer Regen. aber ich schaffte es zum Auto zurück.