Kinarodden 7

Die Fahrt von Schweden weiter nach Deutschland und nach Hause verlief nicht wie geplant. Doch dazu mehr im Verlauf des Berichtes.

Der Rest gliedert sich in zwei Teile.

  1. Schweden bis Trelleborg, 10 Tage

     2. Deutschland bis Leipzig, 11 Tage.

Die Restlichen Etappen in Schweden, 663 km

Die Fahrt in Südschweden war ehr angenehm. Meist flach und auf Nebenstrassen. Ei zig die Hauptstrasse war mühsam. Es gab weit und breit keine anderen Strassen und der starke Verkehr war mühsam bis Gefährlich.Die Unterkünfte waren alle sehr gut. Viele mit AirBnB, einmal Hotel und zweimal ein Wandrerheim.Die Topographie in Südschweden war einfach. Ab und zu mal einige Aufstiege aber selten Tage mit mehr als 500m Aufstieg. Aber auch hier doch einige recht steile Abschnitte.

In Arvika hatte ich ja eine neue Kette montiert und die hat dann am Anfang bei den kleinen Gängen ein wenig geruckelt. Ein Mechaniker in Orebrö meinte dann dass man Kette und Ritzel immer zusammen Austausch. Hatte ich so noch nie gehört. Auch Christian von Chez Velo in Basel meinte dem sei nicht so…..wenn man die Kette frühzeitig wechselt. Es ging dann aber gut weiter und ich konnte alle Gänge gut gebrauchen. Via Karlskoga ging es dann nach Orebrö. In Orebrö eine AirBnB Unterkunft bei einem Studenten. Mitten in der Stadt und ich nahm dann Fahrrad und Anhänger hoch in die Wohnung/Balkon.

Dann ging es weiter Richtung Süden. Wie immer in den vergangenen Tagen via Nebenstrassen. Schön asphaltierte Strecken mit mässigen Steigungen. Ich hatte dann in Hammaro ein Hotelzimmer reserviert. Ein cooles Hotel geführt von zwei Pakistani. Es war recht gut besetzt und zu Hotel gehörte auch ein Gartengrill der von einer armenischen Gruppe rege benutzt wurde. Gegessen habe ich dann auf den nahegelegenen Zeltplatz im Restaurant. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Hödeshög wo ich per Zufall eine STS-Hütten (Schwedischer Wanderverein) entdeckt hatte. Die Hütte in einem Schönen Park gelegen war ok, aber im Haus drin, sehr, sehr warm. Aber es ging. Dort ein gutes Frühstück und es ging bei grosser Hitze weiter nach Jonköpping. Auf dem Weg kam ich am Ort Gränna vorbei Richtiger Touristenort mit Strandbad und vielen Läden. Es war an diesem Tag sehr hiess, also habe ich in Gränna viel getrunken und auch genug Wasser für die restliche Fahrt mitgenommen. Die Strasse ging über offenes Gelände mit einzelnen Bauerhöfen. Resp. Wohnhäusern. Da ich vorher viel trank, meldet sich meine Blase. Also Platz zum Pinkeln suchen. Da gab es aber zwei Probleme: Mein Fahrrad hat keinen Ständer und daher kann ich nicht einfach anhalten und am Strassenrand pinkeln. Das würde mir nichts ausmachen…aber eben das Fahrrad steht nicht von alleine….Dort wo es Bäume oder Mauern hatte, waren Häuser und es wäre nicht besonders freundlich den Leuten in den Garten zu schiffen…..Es kam dann aber nach langer Zeit doch noch eine Gelegenheit. So erreichte ich dann recht erschöpft meine AirBnB-Unterkunft. Perfekt im Kellergeschoss, wo es angenehm kühl war. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dieser Tag einer der heissten Tage war, die Schweden je hatte.

Tags darauf nach via Ljungby nach Värnamo und dann nach Hässleholm. Auch her wieder angenehmes Terrain. Es war nicht mehr gar so heiss wie am Vortag.

In Hässleholm war ich eine einem Wandrerheim. Sensationell. Schöne Zimmer und eine super Küche mit zwei Kochherden. Es waren recht viele Leute am Kochen. Die anderen Unterkünfte bis Trelleborg waren alles AirBnB. Einmal bei einem lieben Ehepaar, dann bei einer Frau, wo noch eine deutsche Familie war und in Trelleborg bei einem jungen Ingenieur mit pakistanischen Wurzeln.

Ich hatte ja vor, mit der Fähre von Trelleborg nach Rostock zu fahren. Ich stellte dann aber fest, dass der Weg von Hässleholm nach Trelleborg zu weit war. Daher habe ich einen Zusatztag eingeschoben. Das hatte den Vorteil, dass ich am folgenden Tag ein viel günstigere

Unterkunft fand. Die musste nahe am Hafen sein, da die Fähre bereits um sieben Uhr startete. Ging alles wunderbar…..von der Ticketkontrolle bis zur Fähre waren es dann allerding noch rund drei Kilometer durch das Hafengelände.

Durch den Osten Deutschlands, 683km

In oder um Rostock hatte ich mir einige Ausflugsziele vorgenommen. Die Insel Rügen und Peenemünde auf der Insel Usedom. Es war ja Anfang August, also Hochsaison an der Ostsee. Unterkünfte in der Nähe oder in Rügen zu finden war unmöglich. Daher blieb ich vier Nächte in Rostock in einer Pension in der Innenstadt. Ich fuhr dann mit dem Zug zweimal nach Rügen.

Am ersten Tage also mit dem Zug – 9-Euro-Ticket sei dank nach Sassnitz. Die Strecke ist nicht sehr lang, aber da es viele Haltestellen hatte, ging es dennoch beinah zwei Stunden für 90km. Der Bahnhof in Sassnitz macht einen her lamentablen Eindruck. Nicht unbedingt eine gute Visitenkarte für ankommende Reisende. Die Busse Richtung Königstuhl waren bereit. Der Königstuhl eine der bekannten Kreidefelsformationen auf Rügen. Leider sieht man aber von dort aus die berühmten Kreidefelsen nicht. Und dort kann man auch nicht an die Küste runter. Ich bin dann aber durch die wirkliche sensationellen Buchenwälder nach Sassnitz gelaufen. Diese Buchenwälder gehören zu den letzten urtümlichen Wäldern dieser Art in Europa.

Dann in Sassnitz angekommen, der Hafenpromenade entlang und mit dem Zug wieder zurück nach Rostock.

Der zweite Tag in Rügen gehörte dem Besuch der Ferienhaussiedlung Prora. Eine Siedlung aus der Nazi Zeit die einmal für 20’000 Touristen geplant war. Heue sind etwa drei Viertel der Gebäude renoviert, resp. zu teuren Eigentumswohnungen umgebaut. Nur noch wenige der Gebäude sind im ursprünglichen Zustand. Schade. Mit den Umbauten geht auch das Flair der Siedlung verloren.

Das nächste Ziel war Peenemünde auf der Insel Usedom. Das war aber in einem Tag zu wie also hatte ich noch. eine Übernachtung in einem schönen Hotel in Dennim. Dann in Wolgast, gerade vor der Insel Usedom eine Pension für zwei Nächte. Es ging dann auf die radtechnisch ideale Insel Usedom, nach Peenemünde, dem ehemaligen Raketenforschungszentrum. Die Ausstellung und die Exponate, insbesondere ein (nachgebaute) V2-Rakete waren sehr eindrücklich.

Interessant war der Weg von Wolgast auf die Insel Usedom. In Wolgast hat es eine Zugbrücke, die aber nur alle 5 Stunden für 30 Minuten offen ist. Zurück bin ich dann mit einer Personen- und Fahrradfähre.

Ich hatte in der Planung die Route nach Usedom als zwei Varianten angedacht. Einmal östlich um Berlin herum oder westlich. Deshalb war die nächste Etappe nach Usedom in Neubrandenburg zu Ende. Vor dort aus konnte ich beide Varianten nehmen. Ich nahm dann den Weg östlich um Berlin herum. Die zwei Tage von Usedom via Neubrandenburg bis Prenzlau waren sehr hiess, bis 38 Grad. Dazu kamen dann noch einige kleine Zwischenfälle.

Es ging bei heisse Wetter Richtung Süden. Zuerst nach Neubrandenburg in ein voll digitales Hostel, wo es aber im Zimmer sehr warm. Diesbezüglich war der folgende Tag noch schlimmer. In Prenzlau auf einem schönen Zeltplatz hatte ich eine Hütte gemietet. Die war den ganzen Tag an der Sonne mit geschlossenen Fenstern, was zu einer unangenehmen Nacht führte. Aber immer hin war ein See in der Nähe, wo ich mich zweimal abkühlen konnte.

Auf dem Weg nach Prenzlau machte ich in einem schattigen Park eine Pause und beim Wegfahren entdeckte ich im Hinterrad einen Plattfuss. Ein Schnitt im Reifen. Ca 3cm lang, der durchgehend war und auch den Schlauch zerfetzte. Zum Glück hatte ich noch einen Reservereifen (den letzten). Ich ersetzte beides und fuhr weiter. Leider vergass ich beim Weiterfahren die Pumpe, musste so um die 5km zurück fahren um die Pumpe zu holen. In Prenzlau kaufte ich dann gleich wieder einen Reifen. Leider kein Faltreifen. Also: Alter Reifen vorne abgenommen und verpackt und den neuen Reifen aufs Vorderrad. Nun war ich wieder ok.

Die Strassen dort waren zum Teil sehr schlecht. Kopfsteinpflaster mit runden Bollensteinen. Kaum fahrbar und auch der Kiesstreifen am Rand ging nicht immer. Musste dann mal so einen Kilometer schieben. Dann kam die Signalisation einer Strassensperre mit signalisierter Umleitung.  Ich traute der Umleitung nicht und nahm eine kürzere Route…auf sehr schlechten Strassen. Allerding war die Mühe umsonst. Es war eine Ortsdurchfahrt  gesperrt,und die war zu Fuss oder Fahrrad sehr gut begehbar.

Dann ging es weiter nach Eberswalde….vermeintlich .. an die Wilhelmstrasse 5. Aber Die Pension war eben in Britz, einem Ort neben Eberswalde und diese Strasse gab es an beiden Orten. Der Eigentümer der Pension meinte dann nur…..ich sei nicht der erste Falschfahrer.

Dann weiter via Fürstenwalde, Luckau und Jüterbog nach Dessau. In Juterbog hatte ich telefonisch ein Zimmer reserviert und wie ich ankam, da hatte sich niemand an den Anruf erinnert. Bekam dann aber doch noch ein Zimmer. Dort ist auch das Radweg- und Skatewegnetz Flaeming Skate. Wunderbare Wege mit sauber asphaltierten Strecken. Topfeben und Rundstrecken bis 90km. Leider habe ich auf dieser Strecke den Beutel im Korb auf dem Gepäckträge mit der teuren Arcteryxjacke verloren.

In Dessau wie auch in Rostock blieb ich die Nacht über auch für Wittenberg, da dort kaum Unterkünfte erhältlich waren. Am ersten Tag das Bauhausmuseum und das Bauhaus. Sehr eindrücklich. Am zweiten Tag die Lutherstadt Wittenberg.

Dann ging es weiter Richtung Leipzig wo ich in einem AirbnB drei Nächte gebucht hatte. Leider fuhr ich 20km vor Leipzig in eine Schranke auf der Strasse und stürzte schwer. Es tat  alles weh aber ich fuhr weiter bis Leipzig. Dort angekommen brach in beinah zusamen und die Leute dort im Haus meines Gastgebers halfen mir. Ich ging dann in die Notaufnahme der Uniklinik Leipzig. Ich war um 16:30 dort und um 01:00 dann im Spitalzimmer. Die wollten mich erst wieder nach Hause schicken aber eine Oberärztin kam dann und sagte: 4 gebrochene Rippen und ein Schlüsselbeinbruch, das waren meinen Verletzungen bedingen zwingend einen stationären Aufenthalt. So blieb ich dann 6 Tage in der Klinke und wurde (Liegendtransport war angeordnet) mit einem Krankenwagen nach Hause. Das Gepäck (Fahrrad, Anhänger und Tasche konnte ich in Leipzig lassen. Ein Bekannter holte dann später das Gepäck ab und nahm es zu sich nach Hause. Saarbrücken ist 330km von zu Hause, Leipzig 750.

Kinarodden 6

Es ging dann also mit dem Hurtigruten-Schiff nach Trondheim. Ankunft des Schiffes um 15:00 und Abfahrt um 17:30. Die lange Pause deshalb, dass die Kreuzfahrtpassagiere diverse Ausflüge machen konnten, vor allem den zum Torghatten, den Berg mit dem Loch. Ich hatte also ein Nacht als Deckpassagier vor mir und suchte dann am späten Abend einen Platz zum schlafen. Erstens hatte es schöne gepolsterte Bänke den Fenstern entlang und zweitens war ich der einzige Deckpassagier. Alles ok, ausser dass ich gegen Morgen etwas kalt hatte. Habe aber doch einige Stunden schlafen können.

Da ich ja nicht wusste ob ich überhaupt schlafen konnte hatte ich mich für den Tag der Ankunft in Trondheim eine kurze Etappe ausgesucht. Bis Støren, ca. 50 Kilometer.

Ich startete also um 7 Uhr. An der ersten Tankstelle Kaffee und Brötchen und dann ging es weiter. Es war noch kalt am Morgen und es begann zu regnen. Ich zog sogar die Regenhose an, sonst hätte ich arg an die Beine gefroren. Ich hatte in Støren eine Hütte auf dem Zeltplatz reserviert. Leider waren die kleinen Hütten ausgebucht und ich musste eine grosse, teure Hütte nehmen. NOK 850, rund 85 Franken, die bis anhin teuerste Übernachtung der Tour. Es war es wert. Ich war ja schon um 12 Uhr dort und es war recht kühl. Ich war auf jeden Fall froh um die Heizung in der Hütte.

Dann stand der Aufstieg zum Hjerkinn-Pass bevor. Gemütlich in zwei Tagen, erst bis Oppdal und am nächsten Tag dann nach Dovre. Als ich bei einigen anderen Radfahrern erwähnte, dass ich via E6 Richtung Oslo fahren würde, da rieten mir alle ab! Es gibt auf der E6 dort eine Regel: Gibt es einen Radweg oder eine andere Strasse in der Nähe, so ist die E6 für Radfahrer gesperrt. Es hat viele neue Abschnitte mit Tunneln, da fährt man dann bequem auf der alten E6. Kurz nach der Abfahrt in Støren kam dann so eine Stelle: E6 gesperrt und Umweg via Schotterstrasse steil den Berg hinauf. Bis 12% Steigung und total 200m Aufstieg, da war dann mal 45 Minuten Fahrrad schieben angesagt. Danach flott weiter bis Oppdal. Dort schlief ich am gleichen Ort wie 2016 auf dem Olavsweg. Superunterkunft mit eigenem Bad und Waschmaschine verfügbar.

Der Weg zum Hierkinnpass ging dann gut. Die Steigung ist selten über 5% und war für mich meist fahrbar, musste nur wenig schieben. Gegen Ende der Steigung kam dann starker Wind. Ich freute mich auf die Fahrt über die Hochebene des Dovrefjell, ca. 20km recht flach bis zur Abfahrt Richtung Dovre. Aber: dort oben waren starke Winde, bis 20m/sec also Windstärke 8! Für die 22km auf der Hochebene benötigte ich über zwei Stunde. Selbst zu Fuss muss man gegen den Wind ankämpfen. So erstaunt es nicht dass ich erste um halb sechs ankam und ich nach dem Nachtessen um 20:30 schon ins Bett ging.

Dann ging es weiter das Gudbrandstal hinab nach Kvam wonach wiederum am selben Ort übernachtete wie damals auf dem Olavsweg. Immer mal wieder auf der E6 oder auf Nebenstrassen. Auf einem Abschnitt meinte mein Navi: Westseite des Flusses, hügelig. Ich getraute mich nicht auf der flachen Ostseite. Im Nachhinein habe ich dann herausgefunden, dass es gegangen wäre. Ich fuhr dabei durch Lillehammer, den Ort der olympischen Winterspiele 1984.

Die folgenden zwei zwei interessante Übernachtungen: Erst in einer Hütte im Garten eines grossen Hauses und dann etwas abgelegen auf einem Bauernhof bei einem ziemlich schrägen Typen. Etwas wirr, hochgebildet… aber völlig ok.

Kurz vor der schwedischen Grenze hatte Ichbewusstsein Magnor ein Superhotel mit Miniküche. Sollte eigentlich Standard sein. Dann über die Grenze nach Arvika. Dort hat mir ein sehr freundlicher Fahrradmechaniker die Kette gewechselt. Dazu habe ich ja eine Ersatzkette mitgenommen. Der Zeltplatz dort sehr gross. Als ich um halb drei kam, war ausgebucht. Ich hatte aber zwei Tage vorher eine Hütte reserviert. Kleine Hütte. War ok. Hatte einen Zweiplattenrechaud aber keine Töpfe.

Der Weg hierher nach Karlstad traumhaft. An schönen Seen vorbei. Immer wieder Wälder und kaum Autos. Nach zehn Tagen war ein Ruhetag fällig, den ich nun geniesse.

Kinarodden 5

Nördlichster Punkt erreicht!

Die Tage seit Röros waren sehr unterschiedlich. Einerseits von der Topographie und auch von den Stimmungen und Eindrücken entlang der Strecke.

Es ging los mit einer langen Etappe von über 100km. Aber: die letzen 45 Kilometer gingen bergab, von über 900 auf knapp 200m runter. Der Aufstieg war kein Problem, denn der Start in Röros lag schon auf 700m. Der Weg Richtung Stjørdal war einfach und weiterhin bei schönem Wetter. Das änderte sich dann an nächsten Tag auf der Fahrt nach Levanger. Regen den ganzen Tag. Da war ich dann froh als ich völlig durchnässt ankam , eine warme trockene Unterkunft zu haben. Eine ganze Wohnung für mich alleine via AirBnB. Unterwegs gab es dann noch Aufregung. Plattfuss! Habe geflickt und dabei leider zwei Luftpatronen „vernichtet“. Nun wurde es dünn mit den Dingern. Ich konnte dann erst in Namsos Ersatz beschaffen. In Levanger fand ich einen guten Radladen mit einem guten Mechaniker. Er ersetzte die Bremsbeläge was das Klickgeräusch beim bergab fahren eliminierte. Wie ich Levanger ankam war mein Vorderrad schon wieder platt. Der Mechaniker fand einen kleinen Metallsplitter und er meinte, den unterwegs bei Regen zu finden sei wohl beinah unmöglich gewesen. Also nichts falsch gemacht.

Weiter ging es nach Steinkjer und das mit schweren Beinen. Kam kaum vorwärts. Aber solche Tage gibt es. Recht anspruchsvolles Gelände aber etwas weniger schwierig als die beiden folgenden Tage. Das waren nämlich zwei Abschnitte mit annähernd 1000m Aufstieg und ich musste das Rad oft schieben. War nach diesen zwei Tagen dann recht kaputt. In diesen Tagen andere Radfahrer mit unterschiedlichen Ausprägungen getroffen. Einen Österreicher mit einem E-Bike mit Ersatzakku, das gebe ihm weit über 100km Reichweite. Dann einen Deutschen der pro Tag oft über 150km fährt und meist um 6 Uhr morgens startet. Dann noch einen Dänen, der auch weite Strecken fährt und dann noch ein deutsches Paar südwärts vom Nordkapp kommend.

Gestern auf dem Weg hierher nach Brønnøysund bin ich auf der Strasse FV17 gefahren die in Namsos startet und bis Bodø geht. Seit Namsos bin ich aber den grössten auf einer anderen Strasse gefahren. Die Strasse ist auch unter dem Namen Kystriksveien bekannt. Wunderbare Landschaften dem Meer entlang.

Die letzten Tage waren schwierig und ich fragte mich ob den weiteren Weg nach Norden schaffen würde, da die Topographie noch schwieriger würde. Das deutsche Paar meinte dass da sehr viele schwierige Tage folgen würden. Ich hatte die letzten Tage in den Aufstiegen enorme Mühe und beschloss: UMKEHR! Ich werde nicht weiter nach Norden gehen sondern von hier das Hurtigrutenschiff nach Trondheim nehmen und bin dort nach Hause fahren. Der letzte Wille und die Entschlusskraft weiter nordwärts zu radeln fehlten. Nun gibt es eine 5000km anstelle eine 8500km Tour.

Kinarodden 4

Spannend

Die Fähre von Frederikshavn nach Oslo fur kurz vor Mitternacht. Check in ab 21.30. so verliess ich Aalborg spät und kam kurz vor 18 Uhr in Frederikshavn an. Nachtessen und dann zur Fähre. Dachten wir alle. Die Fähre kam mit zwei Stunden Verspätung und das warten am Hafen war mühsam weil es sehr windig war. Ging dann auf der Fähre gleich schlafen und habe bis kurz vor acht durch geschlafen. Eine Kabine auf der Fähre zu nehmen war der einzig richtige Entscheid. Der gute Schlaf war der beste Beweis dafür.

Dann den Weg zu Inger gesucht. Ohne Navi keine Chance. Oslo ist eine hügelige Stadt! Noch ein wenig eingekauft und dann mit inger den Abend verbracht. Am Nachmittag traf ich mich noch mit Hans Riedi, einen Skifahrkumpel aus Laax/Truns

Ich wollte dann ja am folgenden Tag weiter. Wollte…. hatte die ganze. Nacht Durchfall, sodass ich noch einen (ungeplanten) Ruhetag einschaltete.

Dann ging also das Radfahren in Norwegen los. Der nächste Fixpunkt war Røros, ca 400km nördlich von Oslo. Die Etappen waren Minnesund, Elverum, Koppang und Alvdal.

Über 80km im Durchschnitt pro Tag. Das ist die obere Grenze, mein Ziel sind so um die 70km, auch weil nun etwas bergigere Strecken kommen. Die Fahrt durch Oslo war dann sehr anstrengend und vor allem viele, steile Anstiege. Nach ca. 30 wurden es besser und ich kam flott voran. Der Zeltplatz in Minnesund war nicht so der Hit. Unbedient und teuer. Infrastruktur eher dünn.

Dann am folgenden Tag weiter, eher einfaches Gelände und in Elverum ein super Zeltplatz. Etwas teuer aber vollständig ausgestattet. Hatte eine schöne Hütte. Von dort aus ging es dann dem Fluss Glomma entlang Richtung Norden. Auf der Nebenstrasse auf der Ostseite. Westlich vom Fluss ist die Hauptstrasse E3. Nebenstrasse?? Genau. Da war nichts, kein Ort, keine Tankstelle. Nur der Ort Rena nach ca. 25km aber auf der anderen Flussseite. Auch am folgenden Tag eher einsam der Strasse entlang. Wenig Orte. Fuhr ab km 30 auf der E3 die auf diesem Abschnitt einen ordentlichen Radstreifen hat. In Alvdal auf dem gleichen Zeltplatz wie vor 5 Jahren übernachtet. Mit Vorfreude auf den Supermarkt 200m daneben. Der ging aber leider eine Woche vorher zu. Also zum Einkauf zurück in den Ort. 4km ein Weg!

Der letzte der fünf Tage hier nach Röros war ein „Genussradeln“. Die ersten 25 km topfeben und danach mässige Steigungen.

Ich habe dann beschlossen hier in Röros zwei Ruhetage einzulegen. Es geht also erst am Sonntag weiter. Die Planung für die folgenden Tage ist schwierig. Lange oder kurze Tage. Wo übernachten aufgrund des angekündigten Regens. Wohl eher kurze Etappen, denn die letzten 5 Tage waren eher zu lang.

Kinarodden 3

Schon wieder ein Ruhetag

Nachdem es ja in Itzehoe wegen der Fahrradpanne einen ungeplante Pause gab, mache ich hier in Horsens „pannenmässig“ erneut einen Tag Pause. Der Mechaniker in Itzehoe riet mir dringend , das neue Hinterrad bald zu prüfen. Bin dann heute früh um 8 Uhr zu einer Fahrradwerkstätte gefahren und er kann das bis heute Abend machen.no

Ich habe die Route in Süd-Norwegen umgestellt. Ich nehme nicht die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand, sondern von Frederikshavn nach Oslo. Das hat zwei Vorteile: ich vermeide so 5 recht anspruchsvolle, bergige Etappen zwischen Kristiansand und Oslo. Inger ist zu Hause also kann ich sie besuchen, was beim ursprünglichen Plan nicht so gewesen wäre.

Die Tage seit Itzehoe waren schön zu fahren. Insbesondere in Dänemark mit perfekten Radwegen, alles niveauvgleich, sanfte Übergänge.Teilweise welliges Terrain aber mit der zunehmend besseren Form ist das kein Problem.

Die letzten Tage habe ich die Übernachtungen alle bei AirBnB gebucht. Recht schöne Zimmer und günstig, so um fünf 35-38 Franken. In Norwegen bin ich dann vor allem auf Zeltplätzen wenn möglich (preismässig: nicht über CHF 45).

Eine Besonderheit gibt es in Rendsburg. Dort quert man den Nord-Ostseekanal. Nun wie. Anstelle einer Brücke gehst du mit einem Lift 20m in die Tiefe und dann in einem Tunnel unter dem Kanal durch.

nahtlose Übergänge beim Fahrradweg

Der Tunnel unter dem Kanal

Kinaraodden 2 Nachtrag

Hier noch einige zusätzlichen Details zu den vergangenen Tagen.

Zu m Hamburg zu umfahren nahm ich die Elbfähre in Wischhafen. Zur Anlegestelle führt ein schöner Radweg. Nur ist leider die Hebebrücke kurz davor erst ab 17 Uhr offen und ich kam um 14 Uhr, ich hatte einen Hinweis übersehen Dies führte zu einem Umweg, resp. zurückfahren von 15 zusätzlichen Kilometern was dann die Tagesstrecke auf 118km anwachsen liess.

Ich habe mich bis anhin zum Übernachten an billige Hotels und Pensionen und auch AirBnB gehalten und komme so auf rund 38 € im Schnitt. Auch für die nächsten Tage bin ich in diesen Bereich.

Zum Glück habe ich das Navi von Garmin gekauft. Damit erreicht man das Ziel sicher und oft auf Nebenstrassen.

Das hügelige Gebiet zwischen Fulda und Hildesheim war anspruchsvoll. Mit dem Anhänger kann nur keine Steigungen fahren ab 5% muss ich schieben. Das ist aber kein Problem denn bis anhin war es zwar oft steil aber immer eher kurze Steigungen , maximal so Zweieinhalb Kilometer.

Kinarodden 2

Fulda – Itzehoe.

Ein Ruhetag war erst übermorgen in Flensburg geplant aber nun ist dieser zwei Monate Rage vorher. Was ist passiert. Ich wusste dass ich mein Fahrrad so alle 1000km mal von einem Mechaniker checken lassen sollte. Das wollte ich heute Abend oder spätestens morgen tun. Nun heute nach ca. 10km hatte es immer so ein klingeln am Hinterrad und da ist es passiert. Vier eingerissene Speichen an der Felge und gem. Mechaniker noch weitere potentielle Risse. Was tun. Ich war zwischen Glückstadt und Itzehoe. Erst hab ich versucht ein Taxi zu bestellen aber da ging gar nichts. Rettende Idee: einen Fahrradhändler in Itzehoe anrufen und oh Wunder er holte mich ab. Erst meine er das Rad heute noch zu flicken. Es braucht ein neues Hinterrad exklusive Ritzelpaket und Bremsscheibe. Es dauert bis morgen. Darum heute hier der Ruhetag. Muss nun noch mit den bereits gebuchten Übernachtungen schauen weil die nächsten zwei fallen aus. Nun ja, dann eben bezahlen und nicht benutzen. Ein Unfall mit dem Hinterrad wäre schlimmer gewesen.

Dabei war es eine schöne Tour. Ab Fulda erst recht hügelig bis Hildesheim und dort überraschend das Patenkind meiner verstorbenen Schwester getroffen. Die Etappen waren anstrengend. Vor allem jene nach Göttingen mit 90 hügeligen Kilometern. Dann ging es flach weiter vie Celle und Schneverdingen nach Glückstadt. Die Fahrt nach Glückstadt war über 118km weil ich wegen einer geschlossenen Brücke noch 18km Umweg fahren musste. Aber ich schaffte es recht gut.

Die Form kommt. Die täglichen Etappen gehen immer besser. Ist auch nötig, wenn dann in Südnorwegen die bergigen Etappen kommen.

Bis anhin grosses Wetterglück. Wenig Wind und kein Regen

Die Tour nach Kinarodden 1

Die ersten 7 Tage meiner Radtour sind vorbei. Soweit bis jetzt alles gut gegangen. Hatte auch Wetterglück. Erst gestern kurz vor der Unterkunft wenige Tropfen Regen.

Es sind bis jetzt 534 recht einfache Kilometer. Meist flach bis auf gestern. Nun folgen einige hügelige Tage, bevor es dann Richtung Hamburg wieder flacher wird.

Ursprünglich hatte ich ja mit Übernachtungen auf Zeltplätzen geplant. Bin nun aber immer in Hotels und Pensionen gewesen. Ist angenehmer. Ich habe im Moment kurze Etappe, komme dann meist vor 16 Uhr an. Da ist es dann in einer festen Bleibe angenehmer. Werde dies auch für die nächsten Tage so beibehalten.

Das Fahren mit dem Anhänger geht gut. Grosse Steigungen kann ich damit allerdings nicht fahren da muss ich schieben. Ist aber kein Problem da ich hier keine langen Alpenpässe bezwingen muss. Die Form ist besser als befürchtet. Bin nun 7 Tage am Stück mit durchschnittlich 75km gefahren. Allerdings mit tiefem Tempo. In den flachen Stücken so um die 18-19km/h gestern mit Aufstiegen um die 15km/h. Es kommt ja bei diesem Trecking nicht auf das Tempo an, sondern auf das Ankommen. So ergeben sich und die 4-5 Stunden fahren pro Tag mit einer ca. 30 minütigen Mittagspause.

Ideales Radfahrwetter, meist um die 20-22 Grad und wenig Wind. Wenn es so bleibt dann wäre das ideal.

Heute also nach 7 Tagen der erste Ruhetag. War eher zu lange. Werde dann bis Hirthsls bevor es auf die Fähre geht wohl dann immer nach 4 oder 5 Tagen einen Ruhetag einschalten. Kommt auch auf das Wetter und ie Unterkunftsverhältnisse an.

Ich bin noch nicht so richtig im Trekkingmodus. Ich mache mir am Vorabend und am Morgen noch zu viele Sorgen und den folgenden Tag. Ich hoffe das wird sich noch ändern.

Es gab einen negativen Punkt. Ich einen der Armlinge verloren. War bis jetzt nicht tragisch weil es nie kalt oder kühl war. Werde heute nun hier in Fulda neue kaufen gehen. Es hat zum Glück einen Decathlon Laden. Dort sind diese verfügbar und im Vergleich zu anderen Läden recht günstig zu haben.

Als Bilder die Screenshots der bisherigen Etappen

Finale

Das Wandern in Norwegen ist für 2019 vorüber. Die letzten zwei Tage waren wie die beiden ersten Tage eine Vergangenheitsbewältigung aus meiner Norge pa langs Tour von 2017, nicht nur dass ich auf der Etappe von Grunnetjøernsbu nach Granbustoyl in einen Bach fiel, nein ca. 5km vor Hütte war noch ein Seeüberlauf der nicht zu queren war. Ich musste einen Felsriegel umgehen um dann den Bach etwas weiter unten bei ruhigen Wasser Hüfttief queren. Gestern präsentierte sich diese kleine Schlucht harmlos.

Der Wasserstand direkt beim Abfluss (mittleres Bild) war vor zwei Jahren bestimmt 40-50cm höher. Bein einer Fläche des Sees von rund 5 Hektar sind es dann gewaltige Wassermassen die in diesen Bach münden.

Der Unterlauf sah gestern ebenso harmlos aus:

All die Steine in der Bachmitte waren damals nicht sichtbar. Leider habe ich auch hier keine Fotos von damals. Ich muss 2017 wohl einen der schlimmsten Tage was das Wasser betrifft erwischt haben. Ich habe seither mit vielen Leuten gesprochen die denselben Weg gegangen sind und keiner hat je etwas von Schwierigkeiten beim Queren von Bächen erwähnt.

Immerhin konnte ich den Ausgangspunkt der Erkundungstour, die Granbustoyl-Hütte gut erreichen.

Ca. 4km von der Hütte entfernt gibt es einen Parkplatz.

So ist das Abenteuer von 2017 in der Austheiene-Region zu einem guten Ende gekommen. Es liess mir einfach keine Ruhe bis ich die kritischen Stellen von damals bei niedrigem Wasserstand gesehen hatte!!

Wandern als Genuss

Die letzten 5 Tage war ich der Region Setesdalheiene am wandern. Wunderbare Pfade und schöne Hütten. Ich startete an einem Parkplatz und besuchte die folgenden Hütten:

Svartenut, ca. 20 Betten, recht voll

Bossbu: neu, sehr schön 20 Betten, voll

Kringlevatn, war alleine

Taumavatn: recht neu, schöne Hütte, 5 Gäste

Taumavatn und Bossbu liegen recht nahe an Parkplätzen. Dort ist dann eine andere Klientel als in den „reinen“ Wanderhüttenn. Die Leute kommen mit Rucksäcken, vollgestopft mit Lebensmitteln und dann wird gekocht..,,mit allem drum und dran.

Noch was zum Wandertempo in Norwegen. Das mag für Schweizer als wenig klingen, wenn ich sage dass man hier mit drei Kilometern pro Stunde schon gut drauf ist. Also nicht wie in der Schweiz 4.8km pro Stunde. Das stimmt auch, wenn ich meine Trainingsstrecke vergleiche: 20km in etwas mehr als vier Stunden. Aber: wenn ich dann mit 25kg am Rücken die gleiche Strecke laufe geht die Wanderzeit

gegen fünf Stunden. Der DNT, der norwegische Wanderverein sieht auf seinen Karten und Übersichten 2.5 – 3km vor. Wieso? Erstens das Gewicht, die meisten sind mit recht schweren Rucksäcken unterwegs. Zweitens die Pfade. Die sind oft sehr schwierig. Hier ein Beispiel: solche kleinen Steigungen, oft nur wenige Meter gibt es an einem Tag oft unzählige. Die Kosten Kraft und verlangsamen.

Drittens die Markierungen. Man muss sehr aufmerksam sein und immer nach den roten Markierungen Ausschau halten. Oft ist der vermeintliche Pfad ein Tierdurchgang. Eigentlich sollte man immer von der einen zur nächsten Markierung sehen…..vor allem in sumpfigen Gegenden kann man oft keinen Pfad erkennen und man muss lange suchen. Auch dies ein Grund für das tiefe Tempo. Heute war es gut: Trotz Regen und einem langen aber eher flachen Aufstieg schaffte ich 14km in 4h30

Ich bin also 5 Tage nordöstlich von Stavanger gelaufen. Ein wunderbare Gegend. Mit wenigen Ausnahmen wunderbare Pfade, wenig Sumpf und in den 5 Tagen nur ein steiler Berg. Die restlichen Steigungen eher flach.

Hier einige Eindrücke;

Ich fuhr am ersten Tag zu einem Parkplatz der leider voll war. Ich hatte aber Glück und nach wenigen Minuten für einer weg. Es war eben Freitagmittag und da gehen viele für ein Weekend in die Berge, 15 angenehme Kilometer bis zur Svartenut-Hütte bei idealem Wanderwetter. Der zweite Tag zur Bossbuhütte war kurz, nur 10km.

Hier ein Eindruck der beiden Hütten:

Der dritte Tag war streng. 21km zur Kringlevatnhütte. Zwei Aufstiege, wovon der zweite beim Aufstieg und Abstieg extrem steil. Dann die letzten 2.8km ein kleines Tal hoch mit extremen Wegbedingungen. Sumpf, felsig, verwinkelt. War dort schon recht müde und brauchte für die 2.8kn beinahe eineinhalb Stunden! Dafür war ich dann in der Hütte alleine. Dann ging es wieder zurück Richtung Parkplatz. Leider heute extremer Regen. aber ich schaffte es zum Auto zurück.