08/17 Børgefjell bis Umbukta

Der Regen im Bjørgefjell begleitete uns beinahe zwei Tage! Wir hatten leider nicht viel von der sicher gewaltigen Landschaft. Bei starkem Regen sind Zeltübernachtungen nicht angenehm. Man muss ständig darauf achten alles trocken zu halten, sodass mindestens ein Satz Socken und Wäsche trocken ist. Wir überstanden die drei Tage in der Wildnis gut und erreichten nach drei Tagen das Susendalen-Tal. Dort war mal geplant Vanja aus Basel zu treffen, was dann nach einige Schwierigkeiten auch geschah. Wir fanden die Hütte wo er schlafen wollte und als wir dort ankamen war auch schon eines seiner Versorgungspakete dort. Vanja hatte ja im Norden einige Schwierigkeiten, vor allem mit der Schneelage und so ist er dann auf den Kungsleden in Schweden ausgewichen, was dann aber bedeutete dass er viele Strassenkilometer bis Susendalen hatte! Wir konnten dann aber viele Erfahrungen austauschen und wir konnten ihm viele Hinweise für die weglosen Nationalparks geben.

Für uns hiess es dann auf der Nordlandsruta Richtung Umbukta.

Auch hier wieder: Bergauf und bergab. An ersten Tag ging es zum Zeltplatz in Grannes, einer Ansammlung von einigen wenigen Häusern und einem kleinen Zeltplatz. Wir hatten zwei Sorgen: hat es noch freie Hütten und ist noch jemand dort, da wir erst kurz vor acht Uhr ankamen. Wir hatten Glück und alles klappte. Wir bezahlten nur NOK 150 also weniger als CHF 10 pro Person.

Danach weiter durch die Berge. Wir schliefen in Hütte bei Privatleuten, die und sehr liebevoll empfingen uns zu Kaffee und Kuchen einluden oder uns frisch gebackenes Brot gaben. Angenehme Tage mit rund 20 km angenehm zu gehen.

In Steikvasselv, einem wunderbaren Bauernhof am Rosvstnet, dem zweitgrössten See Norwegens legten wir einen ungeplanten Ruhetag ein. Es goss wie aus Kübeln und die geplante Etappe war landschaftlich einer der Höhepunkte . Wir hätten nichts gesehen. Tags darauf wurden wir mit schönem Wetter und gewaltigen Aussichten belohnt.

Nun ging langsam das Essen aus. Das Paket in Royrvik war für 8-9 Tage bestimmt, wir benötigen aber 11. zum Glück war darin viel Essen und ich schaffte es mit dem letzten Essen in der letzten Mittagspause bis hierher.

Aber!!!! Nicht aber der letzte Tag vor Umbukta! Eine lange Etappe, 29km im Gelände! Für die schwierigen letzten 10km brauchten  wir vier Stunden! Kurze aber sehr steile und schwierig zu begehende Aufstiege. Nach über 10 Stunden waren wir dann am Ziel und freuten uns auf zwei Ruhetage.

08/17 Rjukan bis Børgefjell

Ich bin nun in Umbukta! Für viele Norge pa langs Wanderer ein legendärer Ort. Dazu mehr später.

Der letzte Blog endete vor Rjukan. Viel ist seither geschehen. Die Durchquerung der Hardangervidda, der grössten Hochebene Europas und Norwegens grösster Nationalpark. Gewaltige Landschaften, Seen und generell viel Wasser…an einigen Tagen auch von oben.

Dann nach Geilo, einer der grössten norwegischen Skiorte, obwohl die Höhendifferenz nur 300m beträgt. Die Hügel sind nebst mit Skiliften von unzähligen Hütten übersät. Von Geilo ging es ins Gebiet Skarvheimen. Dort die höchste Übergänge der ganzen Tour. 1750m und auf 1600m eine der höchstgelegenen Hütten Norwegens. Dort auch noch viele Schneefelder, welche aber nie ein Problem waren. Es folgten weitere Tage im Gelände und auf Schotterstrassen. Dort habe ich dann an 3 Tagen einmal über 90km „abgewandert“.
Vom Gudbrandsdalen – einem der schönsten und mit 300 km das längste Tal Norwegens ging es in den Rondane Nationalpark und weiter in die ehemalige Bergbaustadt Røros. Aber nicht der Strasse entlang sondern vier Tage durch die Berge. Jeden Tag einen Höhenzug überquert- jedesmal von 400 hoch auf 1000m und wieder runter. Kaum jemanden getroffen und in den Hütten war ich immer alleine.

In Røros dann zwei Ruhetage, alle Kleider gewaschen und für die folgenden 10 Tage eingekauft. Im Süden ist die Versorgungslag gut, es hat immer wieder Läden wo man einkaufen kann. Hier im Norden ist es anders, kaum Einkaufsmöglichkeiten, daher habe ich vier Pakete mit Essen für 8-10 Tage an Zeltplätze oder Hütten entlang der Route gesendet.

In Röros hatte ich dann die ersten 1000km erreicht und es ging weiter Richtung ersten kritischen Punkt der Tour, den Skjaekerfjella und den Blåfjell Nationalpark. Ich hatte riesiges Glück. Kurz nach Geilo traf ich Inger, eine erfahrene NPL Wanderin aus Oslo, die NPL bereits einmal gemacht hatte. Sie ist im Gelände sehr erfahren. Das war und ist wertvoll, denn diese Nationalparks sind weglos, man muss den Weg selbst suchen!

Wir sind dann beinahe drei Wochen zusammen gewandert.

Zuerst ging es dann zum Hof Gaundalen, einen der abgelegensten Bauernhöfe Norwegens. Nur erreichbar aus Norwegen via 35km Fussmarsch oder mit mehrstündiger Auto- und Bootsfahrt via Schweden. Der Weg dorthin war nicht schwierig ausser dass wir die letzten zwei Stunden durch extremen Sumpf und durch mindestens 25cm Wasser gingen!

Danach folgte einer der einfachsten Abschnitte der ganzen Tour: rund 23km entlang einer alten Telefonleitung.

Danach drei Tage wunderbares, aber wegloses Gelände und das bei schönstem Wetter. Wir hatten Glück. Unterwegs trafen wir drei Norweger die auf den Nachhauseweg waren. Sie gaben und den Rest ihrer Vorräte. Käse, Salami, Butter und Konfitüre.

Wir fanden schöne Plätze für unsere Zelte und genossen die Zeit in den Bergen!!

Danach einige leichte und einfache Tage bis Royrvik wo mein erstes Versorgungspaket in einem Hotel auf mich wartete. Zuerst passierten wir Kvelia. Im dortigen Laden erhält jeder NPL-Wanderer gratis ein paar handgewalkte Einlegesohlen für die Wanderschuhe. Dort konnten wir auch unsere Vorräte ein wenig auffüllen. Royrvik ist das Eingangstor zum Børgefjell Nationalpark. Nach 15km Fussmarsch geht es mit einem Boot über den Namsvatnet See. Man könnte diesen zwar zu Fuss umrunden, das macht aber kaum jemand, da weglos und sehr schwieriges Gelände.

Wir wanderten dann am Nachmittag noch einige Stunden bergauf in den Park hinauf und stellten unsere Zelte auf. Kaum aufgestellt begann es für die nächsten 36 Stunden stark zu regnen.